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Fragen & Antworten


  • Was ist Freimaurerei?

    Die Freimaurerei ist eine durch Symbole unterstützte Philosophie, in der die Werte: Humanität, Toleranz, Gerechtigkeit, Wahrheit und Harmonie, im Mittelpunkt stehen. Die Freimaurerei bemüht sich, über die Pflege der Werte den Menschen zu vervollkommnen. Das Bemühen richtet sich an die eigenen Mitglieder. Freimaurerei wirkt nur mittelbar über ihre Mitglieder nach außen. Sie äußert sich weder politisch noch religiös.

  • Worin bestehen die Ziele Ihrer Gemeinschaft?

    Die Freimaurer bilden eine Gemeinschaft von weltweit sechs Millionen brüderlich miteinander verbundenen Menschen, die durch rituelle Handlungen geistige Vertiefung und sittliche Vervollkommnung erreichen möchten. Ihre Hauptziele sind Erziehung zur Nächstenliebe, Duldsamkeit und Wohltätigkeit.

  • Was sind das für rituelle Handlungen?

    Die freimaurischen Rituale und Symbole entstammen dem Brauchtum der Steinmetzbruderschaften. Sie sind manchmal verbale, manchmal nicht verbale Ansprachen an unsere Logenbrüder und damit Wegbereiter für eine geistige Vertiefung. Unsere Logen betrachten wir als Freiräume, in denen sich jedes Logenmitglied -Bruder genannt-, ohne auf Äußerlichkeiten der Umwelt Rücksicht nehmen zu müssen, selbst verwirklichen kann.

  • Was heißt sittliche Vervollkommnung?

    Die sittlichen Werte und Überzeugungen, die in der Freimaurerei geweckt und gestärkt werden sollen, sind unmittelbar am Mitmenschen orientiert und gehen davon aus, daß die Gesellschaft nur über den Einzelnen und dessen persönliches Beispiel humaner werden kann. Ihr Inhalt läßt sich durch die Begriffe demokratisch-pluralistisch und die Ablehnung totalitärer Ideologien am besten ausdrücken.

  • Wie kann man Freimaurer werden?

    Freimaurer wird man nicht durch Eintritt in eine Loge! Freimaurerei ist eine Lebenshaltung, die man erst durch langes Bemühen - vielleicht - eines Tages erlangen kann und sich täglich neu erwerben muß. Durch Aufnahme in einer Loge kann man zunächst nur Mitglied werden, also die äußere Voraussetzung schaffen, um Freimaurer zu werden. Freimaurer wird man durch tägliche Arbeit an sich selbst, die Freimaurer kennen dafür das Steinmetzsymbol der "Arbeit am rauhen Stein".

  • Gibt es materielle Vorteile?

    Nein.

  • Wie steht die Freimaurerei zum Staat?

    Das Verhältnis aller Freimaurerlogen zum Staat wird auch heute noch durch die "Alten Pflichten" der ersten englischen Freimaurerverfassung von 1723 geregelt. Es heißt dort: "Der Maurer ist ein friedlicher Bürger des Staates, wo er auch wohne und arbeite. Er darf sich nie in einen Aufstand oder eine Verschwörung gegen den Frieden der Nation verwickeln lassen." Die meisten Logen in Deutschland sind eingetragene Vereine, deren Satzungen beim zuständigen Amtsgericht hinterlegt sind. Dort wird jeder Wechsel im Amt des Logenmeisters oder Vorstand angezeigt. Mitgliederlisten erhält das zuständige Gericht, wie in Deutschland üblich, nicht.

  • Wie kommt es, dass sich einige berühmte Freimaurer auch politisch engagieren?

    Der einzelne Freimaurer ist an der Stelle, an der er im Leben steht, selbstverständlich auch oft politisch aktiv und handelt nach seiner Überzeugung und seinem Gewissen. Dagegen darf und soll seine Loge keine Stellung in parteipolitischen Auseinandersetzungen beziehen. Kein Freimaurer ist befugt, im Namen der Loge oder der Großloge derartige Erklärungen abzugeben. Nur das Unabhängigsein von Parteien und Interessengruppen macht die Loge zu einer Stätte brüderlicher Begegnung für Menschen aus allen Gruppen der Gesellschaft.

  • Man hört, es gibt ein freimaurerisches Geheimnis. Wie verhält es sich damit?

    Es gibt weder ein materielles noch wiedergabefähiges Geheimnis. Wer will, kann alle Informationen in öffentlichen Büchereien und im Internet finden. Wenn man überhaupt von einem Geheimnis sprechen will, so ist es spiritueller Art. Es kann nur erlebt, aber nicht gelehrt und übertragen werden. Sein Inhalt ist nicht fixierbar.

  • Warum gibt es eine Verschwiegenheitsverpflichtung?

    Die Freimaurerei steht in der Tradition der Steinmetzbruderschaften des Mittelalters. Dort war die Kenntnis von Zeichen und Paßwort ein streng gehütetes Geheimnis. Für den in der Regel des Lesens und Schreibens Unkundigen hing sowohl die Höhe des Lohnes als auch seine Anstellung an einem anderen Dombau davon ab. Heute hat ein Paßwort nur noch symbolischen Wert. Wenn ihre Bewahrung dennoch jedem Freimaurer zur Pflicht gemacht wird, geschieht das als Übung zur Verschwiegenheit und Selbstbeherrschung. Die Kunst des Schweigens, in unserer Zeit vielfach verlernt, fördert die Besinnung und die Fähigkeit, wieder zuhören zu können. Ihr Erwerb gehört zur Vervollkommnung, ohne sie kann es kein Vertrauen geben. Mit anderen Worten: Schwätzer sind bei uns fehl am Platz.

  • Ist es jemals gelungen, freimaurerische Ideen in die Praxis umzusetzen?

    Dafür gibt es viele Beispiele. Friedrich II. von Preußen (der Große) machte sein Staatsgebiet durch die Abschaffung von Folter und Gottesurteil als Mittel der Wahrheitsfindung zum ersten Rechtsstaat in der modernen Geschichte. Durch die Einführung von Glaubens- und Gewissensfreiheit trug er wesentlich zum Toleranzgedanken bei. Die Verfassung der USA mit ihrer Verankerung der Menschenrechte und Gewaltenteilung ist das Werk englischer, französischer und deutscher Freimaurer - die Namen Benjamin Franklin, George Washington, der Marquis de Lafayette und Friedrich Wilhelm von Steuben mögen hier stellvertretend genannt werden. Die meisten Unterzeichner der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung waren Freimaurer. Diese Grundsätze gelangten über die Französische Revolution, die Paulskirchenversammlung von 1848 und die Nationalversammlung von 1919 unter aktiver Mitwirkung von Freimaurern bis in das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland. Die friedliche Lösung des Nahostkonfliktes hatte unter Itzhak Rabin ihren Höhepunkt. Nach seiner Ermordung 1995 brach das bereits Erreichte zusammen. Freiheitskämpfer auf allen Kontinenten, wie Simon Bolivar, Lajus Kossuth, Giuseppe Garibaldi, Gebhardt Leberecht Fürst von Blücher, Gerhard Scharnhorst, Graf Neidhart von Gneisenau und der Freiherr von Stein gehörten ebenso zu ihnen, wie zahllose Vertreter des Geisteslebens von Mozart über Lessing, Goethe, Fichte, Herder, Wieland, Claudius und Chamisso bis hin zu Carl von Ossietzky und Tucholsky.

  • Wie steht es heute mit der Umsetzung freimaurerischer Ideen?

    Auch nach weitgehender Verwirklichung der Menschenrechte in Verfassung, Gesetzgebung und Rechtsprechung ist der Kampf gegen Intoleranz und gegen jede Art von Gewalt, gegen Mißachtung der Menschenwürde, gegen Klassen- und Rassenhaß in unserer Gesellschaft keineswegs beendet. Dieser Kampf wird, ebenso wie der Kampf gegen die Naturgewalten, wohl nie enden. Deutsche Freimaurer finden sich unter Staatsmännern, Abgeordneten, Schriftstellern, Gewerkschafts- und Wirtschaftsführern aller Parteien. Die Namen weltbekannter Freimaurer der Gegenwart reichen von Vertretern der Politik über das Wirtschaftsleben bis zu Wissenschaftlern.

  • Worin besteht denn nun die Arbeit in der Loge?

    Als Arbeit verstehen wir die Zusammenkünfte in unserem Versammlungsraum, den wir als Tempel bezeichnen. Diese Arbeiten sind je nach Lehrinhalt in Erkenntnisstufen - Grade - unterteilt. In der Johannisloge heißen diese in Anlehnung an die Gebräuche der Steinmetze und des Handwerks Lehrling, Geselle und Meister. Als "ewig Suchende" beschreiten die Freimaurer einen langen Weg der Umkehr zu Selbsterkenntnis und Selbstverständnis.

  • Gibt es noch andere Formen praktischer Arbeit der Loge?

    Kurze Referate über gesellschaftliche und philosophische Themen mit anschließender Diskussion dienen der geistigen Weiterentwicklung der Brüder. Nicht zuletzt gibt es auch kulturelle und gesellige Veranstaltungen. Im Sinne des humanitären Gedankens spenden wir regelmäßig für gemeinnützige Projekte, so z.B.: Notaufnahme für Mütter mit Säuglingen, Suppenküche und Kleiderkammer des Franziskanerklosters in Pankow, rumänisches Kinderheim, Reparatur eines einsturzgefährdeten Kirchturms usw.